Chronik

Im zweiten Jahr ihres Bestehens nahm die Ehrengarde in der Session 1975 bereits mit 15 Gardisten an ihrem ersten Rosenmontagszug teil - allerdings noch in geliehenen Uniformen, denn es fehlte an Zeit und Geld für eigene. Das erste Prinzenpaar, das von der Ehrengarde Heimerzheim begleitet wurde, waren Prinz Hans-Walter I. und Prinzessin Ingrid I. (Flink). Die Aufgabe der Ehrengarde bestand seit diesem Zeitpunkt in der Begleitung des Prinzenpaares durch die Karnevalssession und in der Unterstützung der Großen Heimerzheimer Karnevalsgesellschaft Anno 1955.

Im dritten Jahr wurden dann endlich eigene Uniformen angeschafft. Gerüchteweise wird erzählt, dass die Ehrengarde für das Design im Fundus des Bonner Opernhauses fündig wurde. Ein leuchtendes Rot und ein leuchtendes Blau mit viel Gold abgesetzt. Ja, wir wollen auffallen! Seit dem ist unsere Uniform auch heute noch in weitgehend unveränderter Form im Einsatz. Es ist unsere „Vereinsuniform“ und jeder Gardist trägt sie mit Stolz durch die Karnevalssession.

Aus heutiger Sicht selbstverständlich, damals aber neu: ab 1977 wurde die Mitgliedschaft in der Ehrengarde Heimerzheim auch für weibliche Karnevalsjecken möglich. Sechs junge Frauen traten der Formation in dem Jahr bei. Und natürlich,... sie bereicherten die Garde sehr. 

Im selben Jahr beteiligte sich die Ehrengarde erstmals aktiv am Wagenbau für den Rosenmontagszug. Wie es sich für Gardisten gehört wurde ein Planwagen gebaut, der dann auch zum Einsatz kam, um Prinz Heinrich II. und Prinzessin Margret I. (Düx) angemessen im Zug zu begleiten.

Neuland für die Gardisten: erstmals trat die Ehrengarde Heimerzheim auf der Prunksitzung der Großen Heimerzheimer Karnevalsgesellschaft Anno 1955 mit einem Tanz auf. Was für ein Erfolg! Diese Uraufführung machte die Ehrengarde in der Heimerzheimer Bevölkerung richtig bekannt und etablierte die späteren Tanzkorps. Heute besteht die Tanzgarde aus dem Kadettenkorps, das auf vielen Veranstaltungen in Heimerzheim und der Gemeinde Swisttal ihre Garde- und Showtänze aufführt.

Die Ehrengarde festigt ihren Ruf in der Heimerzheimer Karneval und wächst stetig an. Mit jedem Jahr wird sie im Heimerzheimer Rosenmontagszug präsenter - stets in Begleitung des Prinzenpaars in der Session. 

Der erste Schritt zum Familienverein: die Ehrengarde Heimerzheim richtete erstmalig den Kinder- und Jugendkarneval in Heimerzheim aus. Mit viel Spaß wurde die Kindersitzung in der Aula der (heutigen) Georg-von-Boeselager Schule organisiert und fand großen Zuspruch bei Groß und Klein. Für die größeren wurde eine "Jugenddisco" veranstaltet. Die Kindersitzung richtet die Ehrengarde seitdem ununterbrochen jedes Jahr aus. Die Anziehungskraft ist ungebrochen. Inzwischen kommen die Kinder von damals mit eigenen Kindern, so dass mitunter drei Generationen zusammen bei uns feiern. Karneval ist Familiensache! Und dafür steht die Ehrengarde als Familienverein.

Die Ehrengarde etabliert sich mit ihren Veranstaltungen weiterhin im Heimerzheimer Karneval. Jahr um Jahr wächst der Verein, der das rheinländische  Brauchtum mit Enthusiasmus nach außen trägt.  

Die Männer der Ehrengarde greifen massiv ins Tanzgeschehen ein. Schon seit dem Herbst 1995 übten sie den legendären „Stippeföttche“ Tanz. Der Schweiß floss in strömen, betraten sie doch mit dem tänzerischen Parkett völliges Neuland. Auf der Prunksitzung der Großen Heimerzheimer Karnevalsgesellschaft Anno 1955 wurde dieser Tanz unter tosendem Beifall der Öffentlichkeit erstmals vorgestellt. Leider ist es nicht gelungen diese Tradition ununterbrochen fortzuführen. Aber es wird zu einem Neuanfang kommen! In der Session 2019/2020 wagen wir den Neustart. Lasst Euch überraschen!

Durch die steigende Mitgliederzahl ist die Ehrengarde zu einem viel beachteten Verein in der Region und zu einem festen Bestandteil des Heimerzheimer Karnevals geworden. Dies heißt es in Zukunft fortzusetzen, damit das rheinische Brauchtum gepflegt und erhalten wird.

In der Session 2019/ 2020 wird der Karneval in Heimerzheim erstmalig durch ein Damendreigestirn repräsentiert: Prinzessin Laura I. (Laura Lasch), Bauer Elsberd (Elsbeth Bauer) und Jungfrau Ruth-Wilhelmina (Ruth Lütz). Alle drei auch Mitglieder der Ehrengarde Heimerzheim. Schon im Jahr zuvor zeigte sich dieses Novum in der Zusammensetzung eines Dreigestirns in einem anderen Verein. Nun waren alle Dämme gebrochen. Sage uns schreibe fünf (!) Damendreigestirne beherrschten die Session in Swisttal. Nur ein männliches Dreigestirn war auch dabei. Manche Stimmen vermuteten einen Tabubruch in der Tradition. Wir sind jedoch klar der Meinung, dass sich Tradition weiterentwickeln muss. Dann bleibt der Karneval attraktiv für alle.